Das Cowboyleben ist kein Ponyhof


– oder wie man 2.797 Wörter (über) Scheiße labern kann

Die letzten Tage waren sehr nervenaufreibend für mich. Ich habe versucht die Geschehnisse kurz zusammen zu fassen – ist dann doch etwas länger geworden, da mich die Thematik sehr beschäftigt hat. Eine kleine Vorwarnung an die, für die ein Pony nur eine Frisur ist, die folgende Story ist tatsächlich etwas „Pferdelastig“ geworden. Aber beginnen wir doch am Anfang…


Es fing alles so gut an

Endlich Gesellschaft – für die nächsten drei Wochen hatte sich eine neue Volontärin angekündigt. Um diese abzuholen mussten Anke und Tommy natürlich nach Windhoek fahren. Eine Strecke dauert etwa 7-10 Stunden, je nach Anzahl der Zwischenstopps. Außerdem verbinden die Izkos einen solchen Trip natürlich immer mit dringenden Erledigungen sowie dem Besuch lange nicht gesehener Freunde und Familie. Somit würde ich vier Tage, von Mittwoch bis Samstag alleine sein – also mit den Hunden, Pferden, der Katze, den Dassies und dem Krabbelzeug. Ich befürchtete schon, dass ich anfangen würde Floh „Wiiiiiiilson“ zu rufen, wie Tom Hanks in ‚Cast away‘…

Nur Pferde im Kopf

Der erste Tag startete nicht besonders schön

Mittwochmorgen bekam ich die Nachricht, dass eines unserer Reitpferde die Nacht nicht überstanden hatte. Der Wallach zeigte am Dienstagnachmittag leichte Kolik-Symptome, weshalb ich ihn eine Weile hatte traben lassen. Die Ponys hier bekommen leider öfter mal eine Kolik, vor allem wenn sie längere Zeit ‚Draußen‘, also auf dem riesigen Gelände der Farm, unterwegs waren. Dort gibt es zwar noch ein paar spärliche Futterpflanzen, verhungern tut hier keiner, aber wenn sie dann rein kommen verschlingen sie das Futter derartig schnell, kauen nicht anständig und bekommen davon Verstopfungen. Bei Sinewefu (= der große Graue) scheint es diesmal aber etwas schlimmer gewesen zu sein. Er war zwar sowieso schon immer etwas empfindlicher, aber innerhalb von 10 Stunden, nachdem wir die ersten Symptome bemerkt hatten, war er tot. Ich war geschockt, an dem Morgen hatte ich ihn noch geritten... Ich habe ja oft vom „survival of the fittest“ geschrieben und dass die Natur die Schwachen ihrer Art aussortiert, doch an dem Tag war ich eindeutig gegen die Natur! – Verdammt … bin wohl doch nicht so tough wie ich gedacht hatte.

Wir haben leider nicht herausgefunden, was ihn das Leben gekostet hat. Ob vielleicht ein Metallstück in der Luzerne war, ob eine getrocknete Giftpflanze im Futter versteckt war oder er Sand mit gefressen hat…?
Hier ruft man so schnell keinen Tierarzt, bzw. der hätte es in diesem Fall sowieso nicht mehr rechtzeitig her geschafft. Natürlich tun wir trotzdem alles Menschenmögliche um den Pferden zu helfen! Tagsüber kümmere ich mich und nachts steht Tommy alle zwei Stunden auf um das kranke Pferd zu bewegen. Außerdem sind stets Notfallmedikamente vorrätig, die bisher immer Wunder gewirkt haben – bisher…

Bei seiner ersten Kolik hatte sich Sinewefu im Zaun verfangen und wir lachten noch über das Yoga Pferd…

Wehe es stirbt hier einer!

Die vier Tage war somit mein oberstes Ziel, alle am Leben zu erhalten! Dadurch war ich super sensibel sobald ich irgendein Rumpeln hörte. Auch wenn ich genau wusste, dass es einer der Hengste war, der gegen den Zaun trat weil er vom Nachbarn Futter klauen wollte, sprang ich auf und schaute nach dem Rechten.

Yella, der Hengst, macht mal wieder Radau und klaut Milkshake`s Futter

Jeden Morgen, sobald ich das Cowboycamp erreichte, zählte ich schnell alle Pferde durch 1-2-3-4-5-6-7-8-9. Am Freitag waren es dann plötzlich nur 8…. Wo ist der kleine Rote, liegt er da etwa? Nein, das ist ein Felsen! Wo ist das verdammte Pferd? Ich entdeckte ihn dann aber in einem der hinteren Paddocks. Napoleon, der kleine Rote, der seinen Namen nicht ohne Grund hat, war ausgebrochen und suchte in den anderen Paddocks nach Futterresten… schönen Dank für die drei Jahre, die ich in den letzten 20 Sekunden gealtert bin, PONY!

1-2-3...

Meine täglichen Aufgaben hielten mich dann aber doch auf Trab und lenkten mich ab. Grundsätzlich machte mir das eigenverantwortliche Arbeiten natürlich Spaß – wenn mir nur nicht ständig der Gedanke an das tote Pferd durch den Kopf gespukt wäre, hätte ich die Zeit viel mehr genießen können… Deshalb arbeite ich (im echten Leben) in der Werbung, bei dem Job stirbt keiner!

Zwischendurch arbeitete ich auch an meinem Blog – naja ich versuchte es zumindest

Ich ritt also täglich meine fünf Reitpferde und ließ die vier übrigen jeweils eine Weile im Roundpen traben um ihre Verdauung anzuregen. Das erinnerte mich an eine Geschichte aus meiner Berufsschulzeit: Ich hatte mich über irgendeine banale Kleinigkeit gefreut und ein Klassenkamerad erwiderte spöttisch: „Du freust dich ja schon über nen Haufen Pferdescheiße oder wie?“ – Ja lieber Stefan, ich freute mich über jedes kleine Pferdeäpfelchen!!
Als ich am Samstagabend das Cowboycamp verließ, hatte ich alles kolikfrei überstanden und war froh die Verantwortung wieder abgeben zu können.

Gute Nacht und bleibt gefälligst am Leben

Endlich nicht mehr allein

Samstagabend kam dann die neue Volontärin an: Judith, 35, aus Hamburg macht auch eine kleine Auszeit. Im Gegensatz zu mir hat sie aber bereits einen neuen Job, der zuhause auf sie wartet. Am ersten Abend quatschten wir nur kurz und sie bezog ihr eigenes Zimmer in der Burg, zu dem auch ein eigenes Bad gehört. Nur die Küche müssen wir uns natürlich teilen. Aber ich bin ja ein sozialer Webervogel – im Gegensatz zu den asozialen Vögeln kann ich mein Nest teilen (– sorry, kleiner Insider). Für den nächsten Tag verabredeten wir uns direkt zum gemeinsamen Frühstück und danach führte ich sie eine Runde über die Farm und jagte sie über einen Berg – sorry nochmal, ich dachte echt da gäbe es einen Weg... Wir verstanden uns von Anfang an super. Sie redet genauso schnell wie ich, wodurch wir am ersten Tag schon so viele Informationen und Storys ausgetauscht hatten wie andere in einer Woche.

Sag mal Hallo Judith

Drama Baby – oder wie uns die Kolik doch noch einholte

Am Montag war dann wieder ein ganz ‚normaler‘ Tag – sofern es hier überhaupt normale Tage gibt. Leider hatte uns die Kolik dann aber doch noch eingeholt, der kleine Josh (ihr kennt ihn aus meinem Roping-Artikel) hatte seit Sonntag Bauchweh und rollte sich auch am Montag noch vor Schmerzen hin und her. Tommy hatte ihn bereits die Nacht über bewacht und war überzeugt, dass die Krankheit längst durchgestanden sei nachdem das gute Pferd den gesamten Roundpen vollgeschissen hatte.
Wir warteten also erst einmal ab und hofften, dass klein Josh nur die Anstrengung vom Vortag zu überwinden versuchte. Für unsere heimischen Hoppas ist es ganz normal eine Weile in der Sonne zu chillen und sich längere Zeit hinzulegen. Die Pferde hier liegen aber fast nie, da sie überall reelle Gefahren zu befürchten haben. Wir begannen also unseren normalen Tagesablauf und bewegten die übrigen Pferde. Nachdem Judith und ich gegen halb drei aus unserer Mittagspause zurückkamen merkte man aber, dass Josh`s Schmerzen schlimmer geworden waren. Er war sehr kurzatmig, legte sich oft hin, schaute zu seinem Bauch und war aufgebläht.

Einmal Schleudergang

Ich packte ihn in den Roundpen und ließ ihn traben, um seine Verdauung in Schwung zu bringen – bei einer leichten Verstopfung reicht das oft schon aus. Dabei hat er auch zweimal geäppelt, was wir für ein gutes Zeichen hielten. Bis sein Bauch ganz plötzlich anschwoll und beim Traben bedrohlich wippte. Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen und kann es nur schwer beschreiben. Bei einem dicken Pferd verteilt sich das Fett in der Regel auf den Rippen und es würde dort „schwabbeln“. Bei Josh schwabbelte aber nur der hintere untere Bauch. Der Bereich war auch sehr weich und ließ sich meines Erachtens viel zu leicht eindrücken. Normalerweise hat so ein Pferdebauch eine gewisse Spannung, komplett hart sollte er aber auch nicht sein.

Notruf nach Deutschland

Nun bekamen wir es doch mit der Angst zu tun. Genauso wie am Dienstag zuvor verfügten wir auch diesmal nicht über einen Tierarzt und mussten uns bzw. dem Pferd selber helfen. Das Standard-Vorgehen bei einer Kolik in Deutschland wäre eine rektale Untersuchung, die Gabe von entkrampfenden Schmerzmedikamenten und ein Einlauf mit Paraffinöl mittels einer Nasenschlundsonde. Hierbei wird ein Gummischlauch durch die Nüstern bis hinunter in den Magen geführt.
Ich bat meine Pferdemädels in Deutschland darum ihren Tierarzt zu fragen, was man bei einer Kolik verwenden kann, wenn man kein Paraffinöl zur Hand hat (– Danke Verena und Danke Dr. Kolberg für die schnelle Antwort).

Auf den Petroleum Flaschen steht hier tatsächlich „Paraffin/Lampolie“. Gemäß Wikipedia wird Petroleum im englischen Paraffin genannt – das eine stinkt und ist giftig, das andere ist geruchsneutral und ungiftig…

Not macht erfinderisch

Leider hatten wir nichts davon zur Verfügung. Auch die krampflösenden Medikamente waren für und mit Sinewefu drauf gegangen. Tommy telefonierte mit seinem Tierarzt um eine Lösung zu finden. Der namibische Tierarzt empfahl eine Sedierung vorzunehmen wodurch sich der Krampf lösen würde – in der Hoffnung, dass die Verdauung danach wieder normal startet. Zum Glück war noch genügend Narkosemittel vorrätig, welches normalerweise bei Kastrationen eingesetzt wird um die Pferde lahmzulegen. Josh bekam also eine Dosis in die Vene gespritzt. Als das Mittel zu wirken begann musste ich aufpassen, dass sich das Pferd nicht plötzlich erschreckt, denn dann kann die Droge ins Gegenteil umschlagen und das Tier geht (im wahrsten Sinne des Wortes) die Wände hoch. Ein paar Minuten später war das Pony in einem Dämmerzustand und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten. Ab jetzt waren Judith und ich dafür zuständig seinen Kopf zu fixieren und hoch zu halten, damit Tommy den Schlauch durch die Nüstern einführen konnte. Natürlich wehrte sich der Schecke immer noch – ohne Sedierung hätten wir es also gar nicht erst versuchen brauchen. Da zeigte sich deutlich, dass noch eine Menge Wildpferdeblut durch Josh´s Adern fließt. Tommy hatte Schwierigkeiten den Schlauch durchzuschieben, da das Pferd seine Halsmuskulatur extrem anspannte. In dem Moment erinnerte ich mich, dass mir meine Tierärztin einmal erklärt hatte, warum man in dieser Situation oft eine Nasenbremse einsetzt. Diese Dinger hatte ich bis dato für vorsintflutliche Folterinstrumente gehalten. Sie bewirken aber, dass beim Pferd Endorphine freigesetzt werden, wodurch das Pferd schmerzunempfindlicher wird, außerdem liegen an dieser Stelle einige Akupressurpunkte die zur Muskelentspannung beitragen. Da wir keine Nasenbremse zur Hand hatten kniff Tommy Josh`s Oberlippe einfach mit seiner Hand zusammen und siehe da, der Schlauch rutschte rein. Jetzt mussten wir sicher gehen, dass wir auch den Magen und nicht die Lunge erwischt hatten. „Ist man im Magen riecht es säuerlich und blubbert“, erinnerte ich die Worte meiner Tierärztin. Um auf Nummer Sicher zu gehen warteten wir auch noch ab bis er einmal tief eingeatmet hatte und kein „Luftzug“ durch den Schlauch spürbar war. Wir waren uns zu 98% sicher, dass wir den Magen erwischt hatten – ich schickte schnell ein Stoßgebet gen Himmel… „Wir werden es merken, wenn wir falsch liegen“, wussten Tommy und ich. Ansonsten würden wir dem armen Tier Öl in die Lunge kippen und es damit qualvoll töten…

Nix für schwache Nerven

„Der Josh darf nicht auch sterben“, sagte Tommy bekümmert „und der andere eigentlich auch nicht – Fuck!“ In dem Moment merkte ich, wie nah auch ihm die Sache ging. Nicht nur weil Josh einer seiner „Faforites“ war – die vielen Koliken und der Tod Sinewefus waren auch nicht schmerzfrei an ihm vorüber gegangen…
Das Öl floss nun langsam durch den Schlauch und das Pferd fing weder an zu husten noch sich extrem zu wehren, wir hatten also den Magen erwischt… hoffentlich! Nachdem wir einen halben Liter Sonnenblumenöl (etwas anderes konnten wir nicht auftreiben) hinein gegossen hatten, kippte ich lauwarmes Wasser hinterher. Mittlerweile taten Judith und mir die Arme richtig weh. So ein Pferdekopf ist wahnsinnig schwer und Josh wehrte sich weiterhin, zusätzlich verursachte das Narkosemittel unkontrollierte Zuckungen. Wie lange wir Josh´s Kopf über unsere Schultern gestemmt hatten weiß ich nicht, mein Zeitgefühl war mir komplett abhanden gekommen.

Nachdem Wasser und Öl durchgelaufen waren zog Tommy den Schlauch vorsichtig zurück und wir ließen den Kopf langsam herunter. In dem Moment wurde es der armen Judith, die etwas derartiges zuvor noch nie mitmachen musste, zu viel. Sie entschuldigte sich kreidebleich Richtung Ausgang, um nicht umzukippen. „Ich war kurz davor“, sagte sie. Armes Ding, so hatte sie sich ihre ersten Tage hier sicher nicht vorgestellt. Ich war aber froh, dass sie überhaupt so lange durchgehalten hatte. „Ich dachte zwischendurch gleich kipp ich um, aber da musste ich jetzt durch“, erzählte sie mir hinterher.

Es blubbert wieder

Ich blieb bei Josh und überwachte seinen Kreislauf. Langsam kam er wieder zu sich und fing an die Geräusche um sich herum wahrzunehmen. Während der Sedierung hatte er enorm geschwitzt und war nun klitschnass, jetzt fing er an extrem abzukühlen. Sein Kreislauf war immer noch down – das erkennt man an der Farbe des Zahnfleisches und der Zunge, die müssen pink sein… seines war grau. Ich begann ihn herum zu führen… Langsam fing sein Bauch wieder an zu blubbern. Pessimist, der ich bin, weiß ich, hier darf man sich noch nicht allzu große Hoffnungen machen, es muss das richtige Blubbern sein. Wenn es vor dem Passagehindernis blubbert (so ein Pferdedarm ist bis zu 40 Meter lang), führt das im schlimmsten Fall nur zu einer Aufgasung. Es muss ein „fließendes“ Blubbern sein. Bei einer gesunden Verdauung wird der Futterbrei durch wellenförmige Muskelbewegungen der Darmwand weiter geschoben (Peristaltik). War es das richtige Blubbern? Ja, das war es… hoffentlich!
Unsere größte Angst bestand nun darin, dass es bereits zu einem Darmverschluss gekommen war. Hierbei verlagern sich die Darmschlingen so, dass sie sich verdrehen und abschnüren (wie bei einem Ballontier für Kinder). Wenn Futterbrei und Gas nicht weiter transportiert werden, kommt es zu einer Stauung/Aufblähung und im schlimmsten Fall können Magen- oder Darmwand reißen, wodurch das Tier unter Schmerzen verendet.
Mittlerweile war das schweißnasse Pferd leider schon sehr ausgekühlt und wir legten ihm eine der Hundedecken über, die Tommy mit einem Seil befestigte. In einem Land wie Namibia braucht man normalerweise keine Abschwitzdecken.

Zum Glück war die Hundedecke aus einfachem Polyesterfleece, genau wie eine normale Abschwitzdecke

Inzwischen war die Sonne untergegangen und wir konnten sowieso nichts mehr tun. Josh blieb im Roundpen – hier konnte er sich am wenigsten verletzen und Tommy würde jede Stunde nach ihm schauen. Judith (der es mittlerweile wieder gut ging) und ich machten uns auf den Weg zurück zu unser Burg. „Wenn du Hilfe bei einem weiteren Einlauf oder sonstwas brauchst, sag Bescheid und ich komme, egal wann“, versicherte ich Tommy.
Am Haus angekommen, war ich fertig mit den Nerven. Zum Glück trifft mich der Schock bei sowas immer erst wenn alles bereits vorbei ist. Ich entschuldigte mich schon mal prophylaktisch bei Judith falls ich sie anzicken würde, aber sie lenkte mich gut ab, so dass ich auch etwas zu Abend essen konnte. Die Nacht verbrachte ich dann im Halbschlaf und wurde zwischendurch von fiesen Albträumen gequält…

Eigentlich will ich`s gar nicht wissen

Am nächsten Morgen fiel mir die Fahrt zum Cowboycamp unendlich schwer. Ich hatte zwar bei jedem schlimmen „was ist wenn“-Gedanken auf Holz geklopft, das half aber nicht gegen den Klumpen Angst in meinem Bauch. Was ist wenn…? – ach sei still du dummes Gehirn!
Als wir ankamen, rief ich Tommy zu: „Und? Wie sieht’s aus?“ Er grinste nur und meinte: „Da steht er doch“ und zeigte auf klein Joshi, der friedlich in seinem Paddock wartete. Ich lief sofort hin um ihn mir anzusehen. Lebt noch! Eindeutig! Schaut etwas skeptisch drein… kein Wunder, nach dem was wir gestern mit ihm veranstaltet haben. PUH!

Sieht etwas dünner aus, naja er hat aber auch seit zwei Tagen fast nix gefresse

Der Bauch war wieder normal, nicht aufgebläht, weder schwabbelig noch verkrampft. Der Stein, der mir vom Herzen fiel, ist durch den Erdboden direkt nach Deutschland durch geschlagen!
„Wie lange ging´s die Nacht?“ fragte ich Tommy. „Nicht so lange“, antwortete er. Um halb eins war das Pony „explodiert“ und hatte einen riesen Schwall Dünnschiss abgelassen. „Ein Glück dass ich nicht dahinter stand“, witzelte Tommy.

Alles nochmal gut gegangen – meine armen, armen Nerven

Jetzt gilt es heraus zu finden, was die ständigen Koliken verursacht und die Fütterung peu à peu umzustellen. Koliken in diesem Ausmaß gab es auf Koiimasis bislang nämlich auch noch nicht – schön dass es in der Zeit passieren muss in der ich hier bin… „Daran wirst du dich zumindest immer erinnern“, entgegnete Tommy – ja ne, darauf hätte ich wirklich verzichten können.
Bisher waren Koliken kein großes Thema, denn es war immer genug artgerechtes Futter vorhanden. Das Wüstengras welches hier wächst ist die allerbeste, natürlichste Ernährung für diese Pferde, ihr Verdauungsapparat ist perfekt darauf eingestellt. Aber da es nun seit drei Jahren nicht mehr genug geregnet hat (nachzulesen in meinem Regen-Artikel) sind die Weiden abgegrast und die Reitpferde werden zugefüttert.

Ich habe mich mittlerweile beruhigt und wir haben Josh bei Onkel „Doc“ untergebracht. Der Hengst ärgert das arme Pony jetzt ein wenig wodurch es hoffentlich in Bewegung bleibt.

Doktor Doc – der Arzt dem die Cowboys vertrauen

Kommentare

  1. Hallo Freda, ich bin gerade über deinen Blog "gestolpert". Wir waren 2005 in Namibia unterwegs und haben 3 unvergessliche Tage auf der Nachbarfarm Landsberg verbracht. Gibt es die Farm noch? Unsere 10-jährige Tochter liebt Pferde über alles und du lebst gerade ihren Traum 😍. Wir wünschen Dir weiterhin eine tolle Zeit in Namibia. LG Susanne

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    1. Hallo Susanne, vielen Dank :) Ja, Landsberg gibt es noch, ist jetzt allerdings unter neuer Leitung, der Nachwuchs durfte auch mal ran. Viele Grüße aus der Wüste, ich geh jetzt noch ein Ründchen Reiten. LG Freda

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