Ich bin angekommen!

Ich kann es immer noch nicht glauben - Zwickt mich mal einer?


Nun bin ich tatsächlich da. Sitze unter einer kleinen Laube vor meiner kleinen Wohnung, habe gerade gefrühstückt und warte jetzt darauf, dass ich abgeholt werde.


Der erste Sonnenaufgang an meinem ersten Tag

Aber fangen wir mal ganz von Vorne an

Los ging es vom Düsseldorfer HBF mit dem ICE 725, welcher drei Mal das Gleis von 15 auf 5 auf 16 gewechselt hat und 12 Minuten zu spät dran war. Aber wer zählt schon mit…?
Meine Mutter war so lieb mich zum Bahnhof zu begleiten, damit ich meinen theatralischen Abschied richtig zelebrieren konnte (Danke Mama!).

Am Flughafen Frankfurt angekommen war die Dame an der Gepäckabfertigung so nett mein Übergepäck zu ignorieren. Auch an der Sicherheitskontrolle hat niemand mein 12Kg schweres Handgepäck (erlaubt waren 6Kg) bemängelt. Nur die Metallnieten an meinem Hoodie sorgten kurz für Aufruhr.
Der Flug war Oookay – ich bin etwas verwöhnt, da ich die letzte Langstrecke mit Emirates geflogen bin. Der Plan war ja mich vom Bordentertainment berieseln zu lassen um dann zu schlafen. Es gab genau zwei Filme for free. Habe mich dann für Interstellar entschieden ihn zur Hälfte geschaut und dann nicht geschlafen, weil mir ständig jemand gegen Sitz, Füße oder Arme gehauen hat.
Den Film hab ich auch nicht ganz geschafft… verrät mir jemand was in den letzten 6 Minuten passiert? Da wurde der Screen für die Landung nämlich abgestellt.

Am süßen kleinen Windhoeker Flughafen angekommen, hat auch direkt Murphys Law zugeschlagen, da ich mich natürlich in die langsamste Schlange für die Passkontrolle gestellt hatte. Außerdem sehe ich anscheinend auch nicht so aus wie auf meinem Passbild – habe das jetzt mal als Kompliment aufgefasst.
Nachdem ich meinen, mittlerweile einsam auf dem Gepäckband umher kreisenden, Koffer eingefangen hatte, bekam ich Angst, dass wer auch immer mich abholen würde, mittlerweile aufgegeben und mich meinem Schicksal überlassen hat. Dem war aber zum Glück nicht so.
Nach dem ersten "Hallo" war dann auch klar, dass dieser Trip nicht zur Verbesserung meiner Englischkenntnisse beitragen wird, da die Familie, der die Ranch gehört, deutsche Wurzeln hat und zuhause überwiegend deutsch spricht.
Abgeholt wurde ich von Thomas, dem Sohn des Ranchers, welcher mir auch gleich mitteilte, dass sich die Pläne geändert haben und wir erst morgen zur Ranch fahren. Ich würde also noch eine Nacht im Hostel in Windhoek verbringen.

Der erste Stop war beim Sparmarkt in dem es so ziemlich alles gibt, was es auch bei uns gibt – somit war mein Übergepäck eigentlich unnötig. Dort habe ich mir erstmal eine namibische Handykarte zugelegt und durfte feststellen, dass die namibischen ATMs (Geldautomaten) sehr voreingenommen gegenüber meiner deutschen Visakarte waren… Tommy war aber so nett mir das Geld vorzustrecken (Danke nochmal!).

Am „Chameleon“, einem klassischen Backpacker Hostel, angekommen musste ich erstmal auf mein Zimmer warten, das war nämlich noch nicht fertig. Kein Problem dachte ich und setze via Wifi erstmal eine „Ich habe überlebt“-Nachricht bei meiner Mutter ab. Zwei Stunden später habe ich mich dann auf einer der Sonnenliegen in die Sonne gelegt – natürlich nicht ohne mich vorher einzucremen! Weitere zwei Stunden später war mein Zimmer dann fertig. Juhu duschen!!
Kurze Zeit später rief Tommy an, ob ich Lust hätte mit zum Karneval zu kommen er würde sich da mit Freunden treffen. Ein zweites Mal Karneval? Na klar war ich dabei!
Hier kam dann auch endlich der erwartete Kulturschock: Lauter Deutsche mit lustigen Hüten… „Und, hast du dir Afrika so vorgestellt?“ – Ähm ne :)
In Windhoek gibt es eine große deutsche Community und die haben eben auch einen Karnevalsverein „WIKA“ mit Karnevalszug und allem drum und dran. Hier habe ich mit vielen netten Leuten zahlreiche Biere getrunken – nach deutschem Reinheitsgebot versteht sich.

So hatte ich mir Afrika nicht vorgestellt

Der nächste Tag – ab in die Wüste

Mein Kater am nächsten Tag hielt sich zum Glück in Grenzen, denn um 8 Uhr ging es bereits los. Den Chef „Wulff“ hatte ich bereits am Abend zuvor kennen gelernt, mit ihm zusammen würde ich dann die Strecke nach Helmeringhausen runter fahren.
Nach einem kleinen Frühstück war aber erstmal einkaufen angesagt, denn in meiner kleinen Residenz bin ich Selbstversorger und muss für mich selber kochen. Ganz schön schwer einzuschätzen, was man für einen längeren Zeitraum alles so braucht. Zuhause ist der REWE nur 300 Meter entfernt, da kauft man ein worauf man in dem Moment Lust hat…

Nach dem Einkaufen ging es dann mit dem Truck Richtung Helmeringhausen. Die Straßen sind erstaunlich gut und man fährt eigentlich nur geradeaus. Zwischendurch habe ich dann auch mal das Steuer übernommen, von dem riesigen Toyota Pickup Truck. Hatte ich bereits erwähnt, dass in Namibia Linksverkehr herrscht und dass ich zuhause einen Smart mit Automatik fahre? Bei der Riesenkarre war alles auf der falschen Seite. Habe erstmal den Scheibenwischer anstatt den Blinker betätigt. Und natürlich vergessen die Kupplung zu treten (Marie weiß wie sich das anhört). Ich glaube Wulff hat mich für eine komplett unfähige Verrückte gehalten, dennoch bin ich sehr stolz auf mich!!

Nach ca. 10 Stunden Fahrt und einigen Zwischenstopps – unteranderem um ein Eis zu essen, denn das werde ich ne ganze Weile nicht mehr sehen (Danke Wulff!) – hatten wir die Ranch erreicht.
Die letzten 2-3 Stunden gingen über Schotterstraßen und nachher über Stock und Stein. Im Dunkeln ist so eine Fahrt ganz schön aufregend. Ich habe meinen ersten Oryx gesehen. Zum Glück ist und das gute Tier nicht gegen die Karre gehüpft.

An der Farm angekommen habe ich kurz die Hausherrin „Anke“ kennen gelernt, sie hat mir dann meine Unterkunft gezeigt und beim ausladen geholfen. Ein Stück vom Haupthaus entfernt liegt die „Burg“ in der die Volontäre üblicherweise untergebracht werden. Eine süße kleine Wohnung zwischen Felsen, mit ein paar kleinen Paddocks vor der Tür. Aktuell bin ich die einzige Volontärin und kann mich hier schön ausbreiten, was ich auch direkt gemacht habe.
Jetzt bin ich gespannt, was heute noch alles passiert. Warm ist es auf jeden Fall schon mal!

Meine Burg

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